Rente

Ich bin vierzig, aber ich habe nun die Rente beantragt und vor ein paar Tagen ist sie bewilligt worden. Es ist ein seltsames Gefühl, so früh schon berentet zu werden, aber andererseits ist es auch beruhigend, nicht mehr mit dem Jobcenter zu tun haben zu müssen. Das heißt, ich werde nicht mehr belästigt mit der Aufforderung, mir einen Job zu suchen, den ich eh nicht machen kann und ich bin den Amtsarzt des Arbeitsamtes los. Obwohl der eigentlich sehr nett war. Ich kann insgesamt nicht über das Jobcenter klagen, ich hatte immer freundliches Personal, was eine Seltenheit ist dort. Dennoch war es Streß, regelmäßig dort vorsprechen zu müssen und immer das Gefühl zu haben, ein Schmarotzer zu sein. Das Gefühl habe ich mit Rente nicht, denn das besagt, daß ich ganz offiziell zu krank bin um arbeiten gehen zu können. Das nimmt viel Druck aus der Existenzberechtigungsgeschichte.

Ich kann einen 450 – Euro-Job annehmen, zu mehr wäre ich wahrscheinlich eh nicht fähig. Momentan jedoch bin ich sowieso schon fast überlastet mit Hund, Besuche im Altenheim, Klavierunterricht, Chor, Zeichnen und die anfallenden Hausarbeiten. Das ist schon fast zuviel für mich. Wie ich das in den nächsten Wochen ohne Streß stemmen soll, weiß ich noch nicht. Ich hatte mir die Woche mit Aktivitäten gefüllt, weil ich keine Hobbies mehr hatte und nichts zu tun – das war solange gut, bis ich den Hund bekam und nun komme ich zu nichts mehr nebenher. Keyboard habe ich nicht geübt, gezeichnet habe ich nicht, ich bin nur zu den Altenheimbesuchen und zur Hausarbeit gekommen. Das Wichtigste eben, neben dem Hund natürlich. Das muß sich auf lange Sicht natürlich ändern.

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