Warten

Jetzt sind es nur noch zwei Tage, bis Muki kommt. Währenddessen ist alles andere natürlich weitergegangen, wie Chor und Klavierunterricht, aber das ist alles im Moment nicht so interessant, wie der Ankunftstermin. Ich hoffe, ich kriege alles auf die Kette, denn ich habe zwischendurch noch viele Arzttermine, bei denen ich dann mindestens zwei Stunden weg bin und ich kann nicht dafür garantieren, daß meine Mutter immer im Haus ist. Dann wird er schon früh alleine gelassen werden, und das wollte ich eigentlich erst schrittweise mit ihm üben, was nicht gehen wird. Wir werden sehen. Vielleicht ist meine Mutter ja doch zuhause. Oder wir regeln das so, daß sie zuhause ist.

Hundebettchen, Spielzeug, Näpfe und Leckerlis sind schon eingekauft. Bei der Pflegefamilie durfte er ziemlich viel, z. B. auch im Bett schlafen, was ich ihm erst einmal abgewöhnen muß. Das wird nicht einfach. Dann bin ich gespannt auf die ersten Spaziergänge, wann und in welchen Situationen er bellt, andere Hunde verschreckt oder passierende Leute. Das ist auch ein Punkt, an dem gearbeitet werden muß. Ich kann es kaum abwarten, ich will mit ihm raus, ich will gucken, wie er in verschiedenen Situationen reagiert, ich will mit ihm spielen und toben im Garten, all das…..wird schon früh genug kommen. Ich habe es heute noch einmal genossen, richtig lange auszuschlafen, denn in den nächsten fünfzehn Jahren werde ich das nicht mehr können. Muki soll zwar ans späte rausgehen gewöhnt sein und nur zweimal am Tag, aber ich will nichts riskieren am Anfang. Ich gehe lieber dreimal am Tag und lieber etwas früher, damit er wenigstens schonmal in den Garten kann, falls er nötig muß.

Die Haftpflichtversicherung des Hauses wird nun auf den Hund erweitert, da warten wir noch auf das Senden des neuen Vertrages,  Hundeschule ist auch schon ausgesucht, da werde ich heute erst einmal anrufen und fragen, ob sie sich mit Mudis auskennen, Sachkundenachweis habe ich mit null Fehlern bestanden und das muß ich nun nur noch zum Ordnungsamt schicken, dann sind alle Formalitäten durch. Jetzt fehlt nur noch der Hund. Es ist eine Organisation, als handle es sich um ein Kind. Schon seltsam.

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Nachts

Ich kann nicht schlafen, zuviele Gedanken schwirren mir durch den Kopf. Am Sonntag holen wir Muki ab, daß er bei uns bleibt. Sonntag schon, das ist nicht mehr lang. Bis dahin muß noch einiges organisiert werden. Ich frage mich, ob ich das alles schaffe mit der Erziehung des Hundes. Ob ich überhaupt das Spazierengehen hinkriege mit ihm. Ich habe plötzlich soviele Selbstzweifel.

Das Treffen heute bei uns zuhause ist gut gelaufen. Die Katze hat zwar einen Buckel gemacht, aber besonders ängstlich schien sie nicht zu sein und Muki interessierte sich kaum für sie. Sie sind sich aus dem Weg gegangen und damit war der Keks gegessen. Später saß die Katze entspannt auf der Anrichte in der Nähe des Hundes und keinen hat es gejuckt, das war toll.

Der Spaziergang war ein Erlebnis für mich. Es ist uglaublich, auf wieviel man achten muß. Jogger, Fahrradfahrer, Menschen mit anderen Hunden…..und jedes Mal bellte er, das müssen wir ihm noch abgewöhnen. Aber zuviel gebellt hat er eigentlich nicht.

Jetzt noch eine rauchen und dann der zweite Versuch zu schlafen….

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Guter Start

Wir waren Muki in seiner Pflegefamilie besuchen. Ganz anders als erwartet, kam er freudestrahlend auf uns zu und leckte mir die Hände. Sein Pflegefrauchen hatte anfangs gemeint, daß er bei Fremden vorsichtig wäre, aber davon keine Spur. Das war schonmal eine schöne Überraschung.

Später waren wir mit ihm spazieren und es stellte sich heraus, daß er vorbildlich hört und immer kommt, wenn man ihn ruft.Er wetzte im Wald herum, daß es eine Freude war, ihm zuzusehen. Er ist ein richtig wendiger Hund, der Haken schlagen kann und dabei einen sehr anmutigen Eindruck macht. Jedes kleinste Geräusch, jede Bewegung wurde von ihm registriert und seine Augen hingen nur am Pflegefrauchen. Es wird noch schwer für ihn, sich umzugewöhnen. Die Eingewöhnungszeit versuchen wir ein wenig weicher zu gestalten, indem er uns ein paarmal sieht, bevor er endgültig zu uns kommt, denn bei Streß verliert er leider alle Haare. Das wird sich nicht vermeiden lassen, aber wir können wenigstens dafür sorgen, daß ihm die Endstelle ein wenig bekannt vorkommt, wenn er den Besitzer wechselt. Er ist ein unglaublich sensibler Hund, der auf das leiseste Zurufen reagiert und sehr darauf bedacht ist, die Wünsche des Frauchens zu erfüllen.

Die Sache mit den Haaren ist ein Gendefekt, der mit der Fellfarbe zu tun hat, ich habe das Fachwort dafür nicht im Kopf. Angeblich soll es nicht streßbedingter Haarausfall sein, aber die Erfahrung hat etwas anderes gezeigt. Selbst als er mal für eine Woche zur Pflege woanders hinkam, hat er alle Haare verloren, es geht also auch sehr schnell und prompt bei ihm. Ich hoffe immer noch, daß er bei dem Wechsel sein Fell behält.

Das Pflegefrauchen meinte, daß viele Leute Angst vor Muki hätten, weil er so helle Augen hat und so weiße Zähne, dabei das fast schwarze Fell. Ich finde das einfach nur süß, denn er sieht dadurch aus wie ein Miniwolf. Und er tut keiner Fliege etwas zuleide. Er bellt, wenn er auf andere Hunde trifft, das ist aber auch alles. Als uns im Wald niemand entgegenkam, hat er nicht ein einziges Mal gebellt, und von der muditypischen Bellfreudigkeit habe ich nicht viel gemerkt.

Insgesamt war ich begeistert von dem Hund, und ich freue mich schon darauf, ihn heute wiederzusehen. Heute kommt das Pflegefrauchen mit Muki zu uns, um die Vorkontrolle zu machen. Dann werden wir auch sehen, wie Skippy, unsere Katze auf ihn reagiert. Das ist der letzte springende Punkt, an dem alles scheitern kann. Verzieht sie sich einfach nur, ist alles gut, sie sollte nur nicht panisch reagieren. Ich drücke alle Daumen und Zehen, die ich habe, daß es funktioniert. Bericht über diesen Tag folgt.

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Nur noch eine Woche….

….bis ich Muki kennenlerne. Ich kann an nichts anderes momentan denken und freu mich wie ein Kind auf den Hund. Am Montag mache ich meinen Sachkundenachweis, die Fragen dafür habe ich schon gelernt. Am Donnerstag rufe ich noch einmal bei der Pflegestelle an und mache für das erste Treffen einen Termin aus, hoffentlich schon am Wochenende. Die Formalitäten sind alle schon erledigt, bis auf eine Haftpflichtversicherung, die ich für den Hund abschließen muß. Zum Tierarzt werde ich auch mit ihm gehen, damit die Ärztin ihn mal im gesunden Zustand gesehen hat.

Wie wird Muki auf mich reagieren? Wird er mich mögen? Wie reagiert er generell auf fremde Menschen? Wie zum Henker nimmt man eigentlich einen Hund hoch? Und wieviel Futter bekommt er eigentlich? Fragen über Fragen, die ich am Donnerstag alle loswerden werde.

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Neuer Hausgenosse

Bei uns zieht bald ein Hund namens Muki ein, wenn nichts dazwischenkommt. Er ist aus einem ungarischen Tierheim und lebt nun seit drei Monaten auf einer Pflegestelle in Deutschland. Wir selbst haben ihn noch nicht persönlich kennengelernt, aber ich versuche die Pflegestelle telefonisch zu erreichen. Muki ist leider momentan ein halber Nackthund, denn er verliert bei Streß sein Fell durch einen Gendefekt. Das Fell ist auf der Pflegestelle wieder nachgewaachsen, aber durch den Umzug kann es sein, daß es noch einmal vorkommt. Seine Öhrchen sind ganz kahl, so daß sie Sonne durchscheint, er sieht aus, als hätte er eine Krankheit, was aber nicht der Fall ist. Ansonsten soll er ein sehr verschmuster und lieber Hund sein, der mit anderen Hunden und sogar mit Katzen gut auskommt. Das ist wichtig für unsere alte Katze, die wir haben. Wie sie mit Hunden klarkommt, ist noch nicht geklärt. Ich hoffe inständig, daß es klappt. Ich freue mich schon wie blöd auf den Hund, auch wenn mir nie im Traum eingefallen wäre, einen Mudi ins Haus zu holen. Sie sollen als ungarische Hütehunde  sehr bellfreudig sein und viel Beschäftigung brauchen. Ich werde zusammen mit einer Freundin von mir das schon irgendwie hinkriegen, ist ja auch mein erster Hund und ich bin sehr nervös deswegen. Ich bin nervös, weil ich nicht weiß, ob ich es schaffe, den Hund zu erziehen. Mit ihm rausgehen ist kein Problem, aber das erziehen ist schon ein anderes Kapitel. Andererseits freue ich mich schon darauf. Ich werde mit ihm in eine Hundeschule gehen und da werde ich auch viel über Hunde lernen und meine Sache besser machen als ohne Hundeschule. Mit Ungeduld warte ich nun auf einen Rückruf.

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Familie

Familie ist etwas seltsames. Da sieht man sich seit fünfzehn Jahren wieder, und alles ist anders. Und doch ist alles gleich geblieben. Die Onkels sind grauer und haarloser als früher, aber ich habe sie wiedererkannt. Dieselben blöden Sprüche, die hin und hergehen, dieselben Witze. Eine Menge Neugier gegenüber der verlorenen Tochter des Bruders, die man so lange nicht gesehen hat. Das ehemals schwarze Schaf ist in den Augen der anderen im Laufe der Jahre etwas weißer geworden.

Neugierige Fragen über mein Leben. Erklären, beschreiben, hoffen, daß es verstanden wird, denn der Lebensweg ist nicht der Norm entsprechend. Gelassenheit den anderen und ihren Macken gegenüber, denn man selbst ist erwachsen geworden. Unmerklich. Aber deutlich zu spüren bei diesem Treffen. Viele Dinge kratzen mich nicht mehr so wie früher. Aber ich werde auf angenehme Art und Weise in Ruhe gelassen. Alles wissen sie nicht von mir, nur das allgemein tragbare. Und das ist schon genug, um für Gesprächsstoff zu sorgen.

Hinter meinem Rücken wird viel geredet, als ich nicht mehr da war. Das weiß ich, weil mir auch viel über die anderen angetragen worden ist, als diese nicht im Raum waren. Aber sie haben nichts über mich in der Hand, was mich verletzen könnte.  Allgemeines Gerede über die anderen, Gehetze von meinem Vater, als wir mal alleine sind, all das macht mich ein wenig traurig. Es scheint, als ob die Geschwister nicht wissen, was sie wirklich aneinander haben, so wie sie miteinander umgehen. Sie sehen sich, nehmen sich gegenseitig freundschaftlich auf den Arm, aber hinter dem Rücken werden dann böse Dinge gesagt. Ich will das eigentlich alles gar nicht hören. Ich will meine Onkels in guter Erinnerung behalten, so wie sie mich auch behandelt haben. Man verabschiedet sich herzlich, als ob nichts davon ihre Lippen verlassen hätte und erwartet das nächste Treffen in einem Jahr, bei dem ich dann dieses Mal wieder dabeisein werde.

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Müsik

Die Chorprobe gestern war nicht ganz so ein Desaster wie letztes Mal. Dieses Mal bin ich ganz gut mitgekommen, auch wenn nicht jede Note saß. Ich habe wenigstens die Melodien verstanden, das ist schonmal viel Wert. Meine Sitznachbarin und ich haben viel gegiggelt dabei, das war schön.

Meine erste Klavierstunde war toll. Die Klavierlehrerin hat direkt mit beiden Händen angefangen und dem Baßschlüssel für die linke Hand. Noten lesen ist ja nichts für mich, und dann direkt mit zwei Notenschlüsseln, das war heavy. Aber es fing langsam an, erst nur mit einer Note, dann zwei, dann vier, immer so weiter, bis wir bei fünf Noten waren, die ich abwechselnd mit der linken und der rechten Hand spielen sollte. So einfach es klingt, so ernsthaft habe ich mich dafür konzentrieren müssen. Das war gar nicht so einfach, wie es aussah. Ich bin gespannt auf die nächste Stunde, ob wir dann mit diesem atemberaubenden Tempo weitermachen oder ob es nur ein abchecken in der ersten Stunde war, wo ich stehe.

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Danke.

Danke für die schöne Geburtstagsparty, auch wenn es eher ein sit-in statt eine richtige Party war. Danke für das Kommen und Lachen und Trinken und Essen. Danke, daß ihr meine Freunde seid. Manche kenne ich seit mehr als zwanzig Jahren, andere erst seit drei Jahren. Ich bin froh, daß ich soviele liebe Leute kenne, die mit mir feiern wollen und das auch getan haben. Ich bin dankbar dafür, daß ich Freunde habe. An solchen Tagen wird mir das wieder bewußt.

Ein paar Freunde konnten nicht kommen, aber das ist auch okay. Es ist immer schwierig, alle unter einen Hut zu bekommen, besonders, wenn Kinder oder Job im Spiel sind. Ich habe mir die Leute, die nicht kommen konnten, einfach dazugedacht, so daß trotzdem alle vollzählig waren 🙂

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Chorprobe

Der Chor ist der absolute Hammer von den Melodien her, die wir beherrschen sollen. Die Hälfte der Leute, die im Chor singen, sind letztes Mal nicht mehr mitgekommen, ebenso wie ich. Die Tonfolgen und die Pausen sind überaus kompliziert und verzwickt, selbst als einzelne Stimme schon. Bei zwei Stimmen hört es sich wunderschön an, aber bei vier Stimmen gab es Chaos in Tüten, so daß der Chorleiter nur noch gelacht hat. Wenn wir dieses Lied singen können in naher oder ferner Zukunft, dann ist es überirdisch schön. Es lohnt sich auf jeden Fall. Nur komme ich mir wie ein musikalischer Klotz vor, weil ich es einfach nicht hinbekomme, diese Melodie nachzusingen. Es ist für mich auf jeden Fall eine Herausforderung, im Moment sind die Ansprüche, die gestellt werden, noch zu hoch und ich bin froh, daß ich und meine Stimme bei dreißig Leuten einfach untergeht, denn ich kann und kann die Melodie einfach nicht halten bzw mir merken. Für mich ist das verletzend, denn ich habe mich immer für musikalisch gehalten, doch im Moment komme ich mir vor wie ein Zwerg im Elbenchor. Andererseits bin ich dankbar und froh, dabeisein zu dürfen und meine Hoffnung ist, das ich schnell hineinfinde. Das ist kein lustiges Herumgesinge, das ist harte Arbeit und verlangt die volle Konzentration. Hätte ich nie gedacht, ich bin verblüfft.

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A Song Of Ice And Fire

Ich hätte nie geglaubt, daß ich mal ein Fan von Game of Thrones werden würde. Alle Welt sprach von der Serie, die ich immer noch nicht kenne und alle sagten, daß es absolut toll sein soll. Ich dachte mir zuerst – naja, Intrigen, Könige und Königinnen, Gewalt, all das ist jetzt nicht gerade spannende Unterhaltung für mich.

Doch dann habe ich mir aus reiner Neugier die Bücher davon angeschafft (besser gesagt sie mir zum Geburtstag schenken lassen) und bisher das erste Buch gelesen und ich bin begeistert. Es ist absolut spannend und packend geschrieben, mit sehr ausdrucksreicher Sprache und einem guten Gefühl für Cliffhanger. In Englisch. Ich weiß nicht, wie die deutsche Übersetzung ist. Sie soll nach Aussage einiger Leser nicht so gut sein wie das englische Original.

Ich freue mich auf jeden Fall auf die nächsten fünf Bücher und werde sie wahrscheinlich alle in einem Zug lesen. Und danach, und erst danach, werde ich mir die Serie gönnen. Dann habe ich wenigstens etwas zu meckern, wenn sie sich nicht an das Original gehalten haben.

Inhalt sind die verwickelten Beziehungen zwischen verschiedenen Familien und Königreichen einer erfundenen Welt im mittelalterlichen Stil, die einander zum Teil bekriegen, zum Teil Allianzen geschaffen haben. Hauptaugenmerk im ersten Buch wird auf die Kinder der Familien gelegt, ob sie später im Laufe der Bücher erwachsen werden, weiß ich noch nicht. Jeder Faden einer Geschichte wird aus der Sicht einer Person geschrieben, die Personengeschichten wechseln alle paar Seiten ab, so daß die Perspektive alle paar Seiten komplett wechselt. Diese Art zu schreiben hält die Spannung die ganze Zeit über aufrecht und es macht Spaß, das Gesamtbild über Faden für Faden zu gewinnen. Die Charaktere sind vielschichtig und interessant kennenzulernen – jeder Charakter scheint seine hellen und dunklen Seiten zu haben.

Die Bücher von Game of Thrones kann ich nur weiterempfehlen. Zumindest das erste Buch, weiter bin ich ja noch nicht gekommen.

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